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563 84. Konstantinopel.

Ankunft zur See. Die deutschen, rumänischen (R. 79, 85) und französ.
Dampfer legen am Galatakai (Pl. H I 4) in der Nähe des Zollamts (Dogana
oder Douane) an, die österreichischen, italienischen und ägyptischen
Dampfer ankern davor, in der Einfahrt des Goldenen Horns (Aus- oder
Einschiffung mit Gepäck 1-2 fr.= 5-10 Pi.; akkordieren). Die an einem
Armschild kenntlichen Gepäckträger (Hamáls, meist Kurden) der Kai-
gesellschaft
erhalten für die Besorgung des Gepäcks vom Dampfer bis zum
Gasthof ca. 6 Pi. Wer die Verhandlungen mit Gepäckträgern oder Boots-
leuten
scheut, wende sich an Bord direkt an die Hotelangestellten.

Die Zollabfertigung und Paßrevision (S. XVII) findet in dem sog. Salon
(Bureau des Passeports) statt. Die Einfuhr von Waffen und Munition, sowie
von Zigaretten und Tabak ist durchaus verboten; deklarierte Zigarren
werden mit 75% des Wertes besteuert. Bei der Paßrevision muß man
auch sein Absteigequartier nennen, erhält aber den Paß alsbald abgestempelt
zurück. Bei der Abreise wiederholt sich die Paßrevision (Visum des Kon-
sulats
, vgl. S. 566) und Zolluntersuchung (Ausfuhrverbot für Antiken).

Beim Verlassen des Salons hat man an die Kaigesellschaft eine Ge-
bühr
von 5 Pi. Gold für die Person, sowie 1 Pi. Gold für jedes Gepäck-
stück
zu entrichten.

Der Bahnhof (Pl. H 5; Büfett bei der Abfahrthalle, Bahnrestaurant
gegenüber), für die Orientalische Eisenbahn (Orient-Expreß vom Budapester
Westbahnhof So. Di. Do. nachts, in umgekehrter Richtung Mo. Mi. Fr.
nachm., in 35 St., Konventionszug vom Budapester Ostbahnhof täglich
in 40½ St.), ist in Stambul, 7 Min. s.ö. von der Neuen Brücke (S. 572).
Die Bahnuhr zeigt osteuropäische Zeit, die der mitteleuropäischen 1 St.
voraus ist. Die Beamten verstehen Französisch, so daß man auch ohne


Geld. Das türkische Pfund (Lira), im Wert von 18½ der 23 fr.,
wird in 100 Piaster eingeteilt. Es gibt Goldstücke zu ¼, ½, 1, und
5 Lira. Die gangbarste Münze sind Silberpiaster (Pi. S.; Stücke zu 5, 10
und 20 Pi.), die aber an den Staatskassen, an den Schaltern der Eisen-
bahnen
und Dampfschiffe, in der Pferdebahn, den Tabaksläden u. a. O.
nur mit Verlust angenommen werden (6 Pi. S. = , 10 Pi. S. =
20 Pi. S. = 19 Goldpiaster). Der Piaster (= 18 Pf. oder 21-22 Centimes)
heißt türkisch Gurïtsch (griechisch grosi), das Fünfpiasterstück wird
Tscheïrek (oder kurz Frank) genannt, das Zwanzigpiasterstück (= M
oder 4 fr. 12 c.) heißt Medschidié. Der Piaster zerfällt in 40 Para; von
Paramünzen sind die beliebtesten die schwachversilberten bronzenen Me-
tallíks
zu 10 Para (außerdem Stücke zu 5, 20, 50 und 100 Para).
Ein Silberfrank der sog. lateinischen Münzkonvention gilt im Verkehr
Pi. S., der Napoleon (S. 527), die beliebteste fremde Münze, 95 (beim
Wechsler meist nur 93) Pi. S. Für ein englisches Pfund erhält man
120 Pi. S., französ. Papiergeld wird nur von den Banken angenommen,
deutsche Banknoten und Gold sind nur mit Verlust anzubringen. Klein-
geld
, an welchem ein empfindlicher Mangel herrscht, tauscht man, nach
vorheriger Feststellung des Tageskurses, in den Wechselstuben der S. 566
gen. Großbanken oder auch beim Wechsler ein; ganz abgewetzte Münzen
tauscht die Ottomanbank um.
In den Provinzen wird noch stets nach sog. schlechten (tschürük)
Piastern gerechnet, von denen noch große Silbermünzen zu , und
5 Pi., sowie Kupfer zu und Pi. im Umlauf sind: 1 Pi. S.= 1⅔,
¼ Medschidié = , ½ Medschidió = 16½, 1 Medschidié = 33, 1 Lira =
178 schlechte Piaster.
Türkische Zahlen: 1 = bir, 2 = iki, 3 = titsch, 4 = dort, 5 = besch,
6 = alti, 7 = jedi, 8 = sekís, 9 = dokus, 10 = on, 11 = on bir, 20 = jirmi,
25 = jirmí besch, 30 = otus, 40 = kirk, 60 = eli, 100 = jüs, 1000 = bin.
Katsch Para = wieviel Para? besch gurúsch = 5 Piaster.